ÖPNV

Wir engagieren uns auf allen Ebenen für den Ausbau des ÖPNV-Netzes – damit ein Umstieg vom Auto für viele Berliner:innen in ihr Alltagsleben integrierbar ist. Der ÖPNV ist für uns wesentlicher Teil der Stadtentwicklung.

DIE LINKE. Steglitz-Zehlendorf fordert mehr Busspuren und Vorrangschaltungen an Ampeln für Verlässlichkeit im Fahrplan. Haltestellen und Bahnhöfe müssen barrierefrei sein. Das bedeutet auch, vorhandene Aufzüge öfter zu warten. Wenn nötig, müssen BVG und S-Bahn Mobilitätshilfen bereitstellen. An allen größeren Haltestellen und Bahnhöfen wollen wir außerdem Mobilitätstützpunkte mit Leihrädern, Elektrorollern, Taxis usw. einrichten.

Gegen die unkontrollierte Zunahme des motorisierten Individualverkehrs soll der ÖPNV gestärkt werden. Für Gelegenheitsfahrten unterstützen wir Taxis als Teil des ÖPNV und lehnen den zunehmenden Verkehr von Mietwagen mit Mietfahrer:innen ab. Wir kämpfen gegen die unkontrollierbare Ausbeutung der Angestellten der von Groß-Konzernen abhängigen Mietwagen-Unternehmen und setzen uns für gerechte Löhne und bessere Arbeitsbedingungen in Taxis und Mietwagen ein. Das Bezirksamt soll außerdem ausreichend bedarfsgerecht angelegte und ergonomisch gestaltete Taxihalteplätze bereitstellen.

Die S25/26 muss schnellstmöglich zweigleisig ausgebaut und bis Stahnsdorf verlängert werden. Die U3 soll schnell bis zur S1 am Mexikoplatz angeschlossen werden. Ansonsten setzen wir vor allem auf die Tram, da sie nur ein Zehntel Investitionskosten verursacht, schnell realisierbar und ressourcensparender ist als die U-Bahn. Wir wollen die baldige Rückkehr der Tram nach Steglitz-Zehlendorf
(z. B. auf der Strecke Alexanderplatz-Rathaus Steglitz-Lankwitz Kirche).

In der aktuellen Diskussion um den Wiederaufbau der Stammbahn zwischen Zehlendorf und Griebnitzsee oder der Inbetriebnahme der Wannseebahn als Regionalbahn auf dem Gütergleis neben der S1 zwischen Zehlendorf und Wannsee gibt es für uns kein Entweder-Oder. Wir brauchen beides! Berlin wächst rasant und eine schnelle sowie umweltverträgliche Anbindung des Stadtrandes und der Nachbargemeinden ans Zentrum sind das Gebot der Stunde. Die Reaktivierung der Stammbahn fordern wir bereits seit vielen Jahren und wir stehen weiterhin uneingeschränkt zu diesem Großprojekt.

Der ÖPNV muss das Rückgrat der Verkehrswende werden!

Fußverkehr

Viele Fußwege in Steglitz-Zehlendorf sind in einem schlechten Zustand und zwingen Fußgehende auf einen Zick-Zack-Kurs. Zahlreiche Grünphasen, gerade bei wichtigen Kreuzungen, sind zu kurz für eine stressfreie Überquerung. Die Fußgänger:innenzone am Kleinen Teltower Damm wurde wieder abgewickelt, weil sich einige Autofahrer:innen nicht an die Regeln hielten.

DIE LINKE. Steglitz-Zehlendorf denkt Mobilität hingegen von den schwächsten Verkehrsteilnehmer:innen aus: Fußgehende, Menschen mit Rollator, Eltern mit Kinderwagen, Rollstuhlfahrer:innen usw. bilden die größte Nutzer:innengruppe im Verkehr. Sie brauchen Platz! Ihre Wege sind kein Abstellraum.

Wir wollen Fußgänger:innenzonen und Nachbarschaftsräume in Steglitz-Zehlendorf, z. B. im Mittelteil der Schloßstraße und wieder am Kleinen Teltower Damm. Auch die Sicherheit muss ausgebaut werden: durch Ampelschaltungen, die auf Fußgehende ausgerichtet sind, mehr Zebrastreifen und eine klare Trennung zwischen Geh- und Radwegen. Eine sichere und komfortable Infrastruktur für Radfahrer:innen entlastet auch die Gehwege. Für die Umsetzung muss der Bezirk im Haushalt die entsprechenden (Personal-)Ressourcen bereitstellen.

Motorisierter Individualverkehr

Das auf das Auto ausgerichtete Verkehrssystem muss aus ökologischen und gesundheitlichen Aspekten umgebaut werden. Weniger Autos in der Stadt geben den Menschen große Flächen zurück – z. B. durch den Abriss der Brücke am Breitenbachplatz oder der Herabstufung der A103 in Steglitz in eine Bundesstraße.

Die Strukturkosten des Autos sollen auf die Nutzer:innen umgelegt werden. Die Parkraumbewirtschaftung möchten wir auf den ganzen Bezirk ausweiten. Wo möglich, soll Anwohner:innen- und Gewerbeparken in bestehenden Parkhäusern und auf ungenutzten Parkplätzen von Supermärkten, Baumärkten etc. ermöglicht werden.

Förderungen sollte es nur noch für diejenigen geben, die auf ihr Auto angewiesen sind (z. B. Menschen mit Behinderungen (Barrierefreiheit), lokaler Lieferverkehr, bestimmte Gewerbe und Pendler:innen, die den ÖPNV nicht nutzen können).

Grundsätzlich wird Elektromobilität den Verkehrsinfarkt der Stadt nicht verhindern. Dafür bedarf es einer Verkehrsplanung, die statt auf Autos den Schwerpunkt auf ÖPNV, Fahrrad und andere Transportmittel legt. Dennoch benötigen wir in Steglitz-Zehlendorf einen Ausbau der Infrastruktur für E-Autos als Brückentechnologie und ein auch für Randgebiete attraktives Car-Sharing-Angebot.

Den notwendigen Autoverkehr wollen wir effizienter durch ein personell gestärktes Ordnungsamt regeln. Wir stehen hinter der „Vision Zero“ (Vermeidung aller Verkehrstoten). Dafür braucht es mehr Maßnahmen gegen gefährliche Falschparker:innen und Temposünder:innen sowie Tempo 30 als Regelgeschwindigkeit in ganz Berlin. Tempo 30 sorgt außerdem umgehend für weniger Lärm, bessere Luft und die Reduzierung von CO².

Wir wollen außerdem Kiezblocks und Spielstraßen etablieren und die Lebensqualität von Wohngebieten gemeinsam mit den Anwohner:innen durch Befreiung vom Durchgangsverkehr und weitere Maßnahmen aufwerten.

Radverkehr

Im Bezirksamt fehlen Ideen und Konzepte für den Ausbau und die Sanierung des Radwegenetzes sowie die Installation moderner Abstellanlagen. Gleichzeitig gelingt es dem Bezirksamt nicht, qualifiziertes Personal zu binden. So wurde 2020 nicht ein einziger Pop-up-Radweg in Steglitz-Zehlendorf errichtet. Der erste geschützte Radweg am Dahlemer Weg soll sogar zurückgebaut werden und ein Abschnitt des Radschnellweges Berlin-Leipzig wird trotz Warnungen von Umweltschützer:innen durch den Gemeindepark Lankwitz geplant. Die zuständige Stadträtin der Grünen hat den „Fahr-Rat“ für die Öffentlichkeit geschlossen und so Ideengeber:innen ausgesperrt. Dies muss rückgängig gemacht und das Gremium aufgewertet werden!

Wir fordern, dass die beiden vom Senat finanzierten Radplaner:innen im Bezirksamt – anders als bisher – ausschließlich mit dem Ausbau der Radinfrastruktur betraut werden. Solange spürbare Fortschritte weiterhin fehlen, fordern wir die Bereitstellung weiterer (Personal-)Ressourcen für diese Aufgabe.

Außerdem setzen wir uns für den Ausbau der geschützten Rad-Infrastruktur auf den Hauptstraßen sowie die Ertüchtigung des Nebenroutennetzes ein. In Wohngebieten soll es mehr Fahrradstraßen geben. Beschlüsse wie z. B. in der Markelstraße und Altdorfer Straße müssen endlich umgesetzt werden. Auch die Havelchaussee soll Fahrradstraße werden. Dort, wo es noch keine Radverkehrsanlagen gibt, sollen Busspuren weiterhin für den Radverkehr frei sein. Auf Hauptwegen ohne Busspuren (beispielsweise Abschnitte der Albrecht- und Drakestraße) müssen sofort Maßnahmen wie z. B. Tempo 30 zur Sicherheit der Radfahrer:innen angeordnet werden.

Abstellmöglichkeiten wie Fahrradbügel sind weiter auszubauen. Verkehrsknoten brauchen öffentliche Fahrradparkhäuser. Der Bezirk muss sich zudem um den Ausbau der Lasten- und Mietradangebote bemühen.

DIE LINKE. Steglitz-Zehlendorf will, dass Radfahren im Bezirk endlich sicher wird!