Hilde Benjamin in Bezirksbroschüren

H. Benjamin wurde 1902 geboren. In der Fichtenbergschule machte sie Abitur und studierte als eine der ersten Frauen Jura. Sie trat der SPD, dann der KPD bei und eröffnete eine Kanzlei im Wedding. Ihr Ehemann, der Jude Georg B., wurde 1933 in „Schutzhaft“ genommen. Er starb 1942 im KZ. Seine Frau erhielt Berufsverbot und wurde dienstverpflichtet. Der Sohn der Eheleute wurde wegen seiner Abstammung unterdrückt. 1945 wurde H. Benjamin von den Sowjets als Staatsanwältin in Lichterfelde eingesetzt, dann aber als Kommunistin durch die Amerikaner entlassen. Sie wechselte in die SBZ und wurde Mitglied der SED. Als Abgeordnete der Volkskammer machte sie sich einen Namen als Frauenrechtlerin. Von 1949 bis 1953 war sie Vizepräsidentin des Obersten Gerichts. Sie verurteilte NS-Täter und DDR-Gegner zu drakonischen Strafen. U. a. durch zwei Todesurteile zerstörte sie das Leben vieler Menschen. Im Westen wurden sie dafür gehasst - obwohl es auch in Frankreich und England die Todesstrafe gab und in den USA noch gibt. Hilde Benjamin wurde erste Justizministerin Deutschlands, dann Prof. in Potsdam. Sie starb 1989. War sie eine starke Frau?